Ewige Dunkelheit, Eiseskälte und schweigsame Menschen. Das sind gängige Klischees, die über das Leben in Finnland und dessen Hauptstadt Helsinki kursieren…
In Wirklichkeit aber fasziniert das nördlichste Venedig mit gekonnter Einfachheit, ursprünglicher Natur und der Magie des Meeres, das ihr buchstäblich zu Füßen liegt. Kommen Sie mit uns auf eine Entdeckungsreise zu den schönsten Kirchen Nordeuropas, zu dem einzigartigen Insel-Labyrinth vor den Toren der Stadt, saunieren Sie wie echte Finnen und tauchen Sie ins pulsierende Nachtleben Helsinkis ein. Also, los geht’s – oder wie der Finne sagen würde „mennään!“
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Jetzt lernen AnzeigeSchon die Ankunft in Helsinki wird Ihr bisheriges Weltbild erschüttern. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel, es ist angenehm warm und auch die Hauptstädter sind alles andere als unterkühlt, während Sie vor dem Wahrzeichen Helsinkis, dem Dom flanieren. Der Dom ist damit auch der ideale Ort für den Beginn eines spannenden Kulturtrips zumal die Kombination aus lichtdurchfluteter Architektur und minimalistischen Verzierungen so ganz anders wirkt als die bedrohlichen Kathedralen in unseren Breiten.
Ebenfalls sehr sehenswert ist neben der Uspenski-Kathedrale, die Ihrerseits die größte orthodoxe Kirche Westeuropas ist, auch die mitten in einen Granitfels geschlagene Temppeliaukio-Felsenkirche. Deutlich säkularer aber nicht weniger eindrucksvoll ist eine Führung durch das finnische Parlament.
Kaum haben Sie das Parlament hinter sich gelassen, folgen Sie dem Ruf der Kunst in das Ateneum, wo Sie den bedeutendsten Werken der finnischen Kunst begegnen. Dass auch Helsinki selbst ein wahres Kunstwerk ist, erkennen Sie am besten von der Aussichtsplattform des Olympiastadions aus. Der Aufstieg lohnt sich, zumal der Ausblick auf den Hafen und die Festung Suomenlinna einfach grandios ist.
Geschichtsliebhaber belassen es nicht beim Ausblick, sondern statten der größten Meeresfestung Skandinaviens auch gleich einen Besuch ab. Bei einem Streifzug zwischen uralten Holzhäusern über die wellenumtosten Festungsmauern und die weitläufigen Grünanlagen wird die Geschichte des heutigen UNESCO-Weltkulturerbes erlebbar. Kleine und große Tierfreunde zieht es im Anschluss in den Vergnügungspark Linnanmäki und in das benachbarte Sealife Aquarium, wo Sie in die faszinierende Welt der heimischen und exotischen Meeresbewohner eintauchen.
Zugegeben, hier wohnen tatsächlich einige Wahl-Finnen, die das Prädikat „unterkühlt“ tatsächlich verdient hätten, während Sie mit kaltem Blick durch die Becken streifen. Von den Tiefen des Meeres bringt Sie das im nahen Vantaa gelegene Wissenschaftsmuseum bis hinauf zu den Sternen. Neben zahlreichen spannenden Themenausstellungen zu unterschiedlichsten Themen wartet hier nämlich das bekannteste Planetarium Finnlands auf Sie.
Nach all der Kultur und den Abenteuern ist es Zeit zum Entspannen. Und wo ginge dies besser als an einem Ort, der für Finnland nicht typischer sein könnte – die Sauna? Glücklicherweise verfügt Helsinki gleich über eine ganze Reihe herausragender Wellness-Oasen. Angefangen von der klassischen Finnensauna bis hin zur schweißtreibenden Rustikal-Sauna im Stil der 20er-Jahre wie der „Kotiharjunsauna“ wird hier einiges geboten.
Ein echter Wellness-Tipp ist die „Löyly“-Sauna, die nicht nur mit einem atemberaubenden Ostseepanorama lockt, sondern nach dem Saunieren auch zu einem beherzten Sprung ins kühle Nass einlädt. Und wer es etwas abenteuerlicher mag, der schwitzt spontan eine Runde in der „Sompasauna“. Diese Guerilla-Sauna ist eigentlich nicht vielmehr als eine kleine von Holz beheizte Hütte ganz ohne Schränkchen und anderen Schnickschnack, verspricht aber ein Sauna-Abenteuer der besonderen Art.
Das New York Finnlands ist zugleich das Zentrum der kulinarischen Kultur, wo traditionelle Speisen auf moderne Einflüsse aus aller Welt treffen. Gerade Fisch spielt in der finnischen Küche eine große Rolle und gehört gegrillt, gebeizt oder frisch geräuchert auf den Teller. Unbedingt probieren sollten Sie den frischen Lachs (lohi), der gerne mit Kartoffeln gereicht wird. Alternativ genießen Sie den butterweichen „vergrabenen Lachs“ (Graavi lohi) mit aromatischer Dill- oder Senfsauce. Ein echter Geheimtipp für Fischliebhaber ist das „Fisken på Disken“.
Der Sinn steht Ihnen eher nach Fleisch? Dann freuen Sie sich auf das zarte Rentier-Geschnetzelte oder das frische Elchfleisch, das Sie in so manchem gut bürgerlichen Lokal wie dem „Zetor“ serviert bekommen. Wer hingegen etwas experimentierfreudiger ist, hält die Augen nach Bärenfleisch (karhu) offen.
Tiefenentspannt und frisch gestärkt tauchen Sie in das berüchtigte Nachtleben Helsinkis ein. Sobald die Sonne untergegangen ist, folgen Sie einfach den Strömen der jungen Finnen, die Sie zuverlässig zu den besten Bars und Clubs in der Innenstadt führen. Wer die Nächte bis zur Sperrstunde um 4 Uhr durchtanzen möchte, ist in angesagten Clubs wie dem „Kaarle XII“, dem „Punavuoren Soho“ oder dem „Den Kungliga Klubben“ genau an der richtigen Adresse.
Aber auch wer es ruhiger mag, kommt in den ungezählten Bars mit Live-Musik voll auf seine Kosten. Ruhig ist allerdings relativ, denn in einem Land, das weltweit die meisten Heavy-Metal-Bands pro 100.000 Einwohner hat, kann es beim Bier schonmal lauter werden. Eine ganz besondere Erfahrung hinsichtlich der finnischen Ostalgie ist die „Moskova Bar“. Wundern Sie sich nicht, mieser Service gehört hier ebenso zum Gastronomiekonzept wie Sowjet-Musik, Rüschengardinen und russischer Wodka. Apropos Wodka, wer schnell Pluspunkte bei den Einheimischen sammeln will, trinkt mit Ihnen einen solchen „snapsi“. Da trifft es sich gut, dass das finnische Wort für Prost („kippis“) aus dem Deutschen entlehnt ist und von „kipp es“ abstammt.