Edinburgh hat das Parlament, den königlichen Palast und einen Vulkan – Glasgow dagegen hat Stil. Das jedenfalls behaupten die Glasgower von ihrer Stadt, der sie liebevoll den Slogan „Scotland with Style“ verliehen haben.
Und tatsächlich ist die größte Stadt Schottland so etwas wie der moderne Antipol zum historisch geprägten Edinburgh und hat damit einen besonderen Reiz. Kein Wunder, dass Glasgow unter den Insidern als Kulturhauptstadt Schottlands und Partyhochburg Großbritanniens gilt. Und damit noch nicht genug, denn gleich vor den Toren der Stadt wartet mit dem mystischen Loch Lomond auch noch der größte See Schottlands mit atemberaubenden Natureindrücken. Worauf warten Sie?
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Jetzt lernen AnzeigeDer beste Anlaufpunkt, um langsam in das einmalige Flair der Metropole am River Clyde einzutauchen, ist der George Square im Zentrum. Gut zugegeben, wenn Sie mit dem Flieger anreisen, kommen Sie auch gar nicht darum herum, denn hier entlassen Sie die Flughafenbusse in die schottische Freiheit. Wer schon immer einmal den größten Persönlichkeiten Schottlands einen Besuch abstatten wollte, ist hier genau richtig. Wo sonst können Sie schon Fotos mit den Statuen von Sir Walter Scott, dem schottischen Nationalbarden Robert Burns oder dem Erfinder der Dampfmaschine James Watt machen?
Nur einen Katzensprung entfernt befindet sich die sehenswerte University of Glasgow, die einen Hauch von Hogwarts verströmt und mit ihren zahllosen Türmchen und Buntglasfenstern ein beliebtes Fotomotiv abgibt. Nach einem Ausflug in magische Welten geht es in der St. Mungos Cathedral historisch weiter. Und ganz nebenbei wartet hinter der mittelalterlichen Kathedrale mit der Glasgow Necropolis auch noch ein einmaliger viktorianischer Friedhof mit zahlreichen beeindruckenden Pavillons, Denkmälern und Grüften.
Im wahrsten Sinne des Wortes zurück in die Zukunft geht es auf der anderen Seite des River Clyde im Glasgow Science Center. Kleine und große Abenteurer dürfen sich auf hunderte interaktive Exponate aus dem Bereich der Naturwissenschaften, wissenschaftliche Live-Shows, ein IMAX-Kino und ein Planetarium freuen. Und wenn Sie schon einmal hier sind, können Sie auch gleich den Rundumblick vom 127 Meter hohen Glasgow Tower genießen. Immerhin handelt es sich nicht nur um den höchsten Turm Schottlands, sondern auch um das einzige um 360-Grad drehbare Gebäude der Welt.
Museumsgänger aller Couleur dürfen sich darüber hinaus auf unzählige spannende Stunden in der Gallery of Modern Art, dem Museum of Religious Life und dem Kelvingrove Museum freuen. Gleich vor dem Museum of Transport ankert mit dem „The Tall Ship“ zudem einer der letzten existierenden Großsegler, der noch heute an die glorreichen Zeiten der Tabakbarone erinnert.
Vor Haggis und Hammelkopf müssen Ihre Geschmacksknospen in Glasgow keine Angst haben, nicht umsonst ist Glasgow eine kulinarische Sehenswürdigkeit für sich. Ein echter Geheimtipp für alle, die die echte schottische Küche abseits überholter Klischees genießen möchten, ist das gemütliche „Black Sheep Bistro“. Neben dem deftigen Lammfleischeintopf „Hotchpotch“ stehen auch der würzige „Lamb and Kidney Pie“ und saftige Aberdeen-Angus-Steaks auf der Karte.
Liebhaber von Fisch und Meeresfrüchten kommen hingegen im „Two Fat Ladies at the Buttery“ voll auf ihre Kosten. Unbedingt probieren sollten Sie den geräucherten Shellfish (Arboath smokies), die butterweichen Jakobsmuscheln (Scallops) und den frischen atlantischen Lachs in Blätterteig mit Vermouth-Dill-Sauce. Ebenfalls sehr empfehlenswert ist auch das Restaurant „The Buttery“, wo man bereits seit 1856 schottische Spezialitäten serviert.
Frisch gestärkt ist es an der Zeit für einen Ausflug. Kein Ziel eignet sich hier besser als der größte und laut Einheimischen schönste See Schottlands – der Loch Lomond. Genießen Sie die atemberaubende Kulisse und erkunden Sie das wildromantische Ufer, das bei Niedrigwasser den Blick auf zahlreiche idyllische Inseln freigibt. Sie sind auf ein wenig Abenteuer aus? Dann mieten Sie sich vor ein Kanu und erkunden Sie das bis zu 190 Meter tiefe Gewässer auf eigene Faust und besuchen dort die Ruinen einer uralten Whiskybrennerei auf der Insel Inchfad.
Aber keine Angst, Seeungeheuer wohnen ausschließlich im drei Autostunden entfernten Loch Ness. Wenn wir schon einmal bei Whisky sind, sollten wir erwähnen, dass sich gleich um die Ecke die Whiskybrennerei Glengoyne befindet, die schon von weitem mit Malzgeruch, Rauch und jeder Menge Angels Share lockt. Für echte Liebhaber gehört eine Tour durch die heiligen Hallen ebenso dazu wie ein Dram des „Lebenswassers“.
Ganz gleich, ob Sie Ihren Urlaub in einem Pub gemütlich ausklingen lassen oder den letzten Abend mit einem großen Knall beenden wollen. Großbritanniens inoffizielle Partyhochburg genießt ihren Ruf zu Recht. Über 50 Nachtclubs und hunderte Pubs und Bars buhlen oftmals an sieben Tagen pro Woche um die Gunst oder besser gesagt die Geldbeutel der Partypeople.
Aber Achtung: Wundern Sie sich nicht, wenn Sie von Ihren einheimischen Bekanntschaften als „cunt“ oder „good cunt“ bezeichnet werden. Während „cunt“ vor allem in England als derbe Beleidigung gilt, ist „cunt“ im eher derben Glasgow beinahe so etwas wie ein Ritterschlag und bedeutet so viel wie „Kumpel“. Das Herz des Nachtlebens schlägt entlang einer Z-förmigen Route zwischen der Clydeside, der Union Street und der Sauchiehall Street – Verlaufen ist also kaum möglich.
Während Liebhaber schottischen Whiskys im „Pot Still“ einen gediegenen Abend verbringen, ist die „Piano Bar“ der ideale Ort, um einen Abend bis spät in die Nacht vor dem Kamin ausklingen zu lassen. Alternativ lassen Sie es im Konzertkeller des „Nice’n’Sleazy“ bei Live-Musik krachen. Wer hingegen die Nacht bis zum Abreisetag durchtanzen möchte, schwingt die Hüften im bekanntesten Studenten-Club „Garage“ oder bemüht die Luftgitarre im „Cathouse“. Und während Sie in Ihren Urlaubserinnerungen schwelgen, fragen Sie etwas verträumt „Gonnae gie’s that again, pal?“